05.08.2020

Gute Bilanz und riesige Nachfrage.

Vertreterversammlung der Baugenossenschaft Neu Heidelberg - Nur 80 Auszüge in 2019

Klar, dass das Thema, das derzeit alles überstrahlt, auch bei der Versammlung präsent war. Denn wegen der Corona-Pandemie war die Zahl der Teilnehmer im Pfaffengrunder Gesellschaftshaus begrenzt. Darüber hinaus sieht Linder aber "bislang keine Nachteile". 99 Prozent der Mieter seien auch in der Krise der Mietzahlung nachgekommen, so der Vorsitzende. Ansonsten ging es aber vor allem um das Jahr 2019, in dem die Baugenossenschaft, die mehr als 4600 Mitglieder hat, wieder eine positive Bilanz vorweisen kann. "Die Ertragslage ist ebenso wie die Vermögens- und Finanzlage positiv, wird sich aber nicht mehr auf dem sehr hohen Niveau der letzten Jahre bewegen", fasste Peter Jacobs den Jahresabschluss zusammen. Demnach beläuft sich die Bilanzsumme für 2019 auf 54,97 Millionen Euro - 1,7 Millionen Euro mehr als 2018. Und auch der Jahresüberschuss falle mit 727 690 Euro hoch aus, wobei die Summe den Gewinnvortrag von etwa 378 874 Euro enthält und die Bauerneuerungsrücklage von 200 000 Euro bereits abgezogen wurde. Dieser hohe Bilanzgewinn ermöglicht es der Genossenschaft, insgesamt 
148 870 Euro als Dividende von vier Prozent an die Mitglieder auszuzahlen.

Auf großes Interesse stießen auch die Informationen zur Modernisierung und Instandhaltung, die Linder unterbreitete. Demnach flossen 125 000 Euro in Gebäude im Pfaffengrunder Zaunkönig, weitere 1,72 Millionen Euro in die Sanierung von 25 Etagenwohnungen sowie 1,09 Millionen Euro für die Erneuerung von sieben Siedlungshäusern, die aufgrund eines Mieterwechsels notwendig geworden waren. Diese kommen bei der Genossenschaft aber nur selten vor: 2019 zogen gerade einmal die Bewohner von 80 der insgesamt 1738 Wohnungen aus - das entspricht einer Fluktuationsrate von 4,6 Prozent. "Ein Mieter gibt seine Wohnung nicht mehr her, wenn er darin lebt", freute sich Linder.

Breiten Raum nahm darüber hinaus der Neubau im Pfaffengrunder Möwenweg ein, dessen 54 Wohneinheiten inklusive der Arztpraxis "vollständig vermietet" seien, so Linder. Im Gespräch mit der Stadt wolle man ebenfalls bleiben, um sich weitere Erbbaurechte zu sichern. Mit einem Neubau im Wieblinger Weg im Ochsenkopf, starte bald ein weiteres Großprojekt. An Nachfrage dafür mangelt es nicht: Über 2000 Anfragen auf Wohnungsausschreibungen kamen bei der Genossenschaft an.