Von Peter Wiest
Es ist ein Führungswechsel, der auch ein Zeichen setzen soll für kontinuierliche Entwicklung und eine zukunftsgerichtete Führung im Sinne aller Mitglieder: Die Baugenossenschaft Neu Heidelberg hat mit Thomas Obert einen neuen Vorstand vorgestellt. Der 35-Jährige bringe frische Impulse mit, ohne die bewährte Linie der Genossenschaft zu verlassen, so der Tenor. Obert ist bereits seit etlichen Jahren in der genossenschaftlichen Wohnungswirtschaft tätig. Er übernimmt von Peter Jacobs, der nach 30 Jahren - davon die letzten zwölf Jahre als hauptamtlicher Vorstand - ins Nebenamt wechselt. Beide zusammen bilden sie jetzt gemeinsam mit Uwe Linder (Hauptamt) und Karl Emer (Nebenamt) den neuen Vorstand der Baugenossenschaft.
Thomas Obert ist bereits seit November letzten Jahres im Unternehmen tätig. Der aus Oberkirch in der Ortenau stammende 35-Jährige wechselte nach zwei Jahren als Prokurist und kaufmännischer Leiter bei der Baugenossenschaft Gartenstadt Rastatt nach Heidelberg. Vorher war er von 2017 bis 2022 als Verbandsprüfer und betriebswirtschaftlicher Berater beim Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen tätig gewesen; studiert hat er in Mannheim und Berlin.
Der neue hauptamtliche Vorstand bekennt sich klar zu den bisherigen Werten der Baugenossenschaft: "Wir als sozialorientiertes Wohnungsunternehmen wollen unseren Mitgliedern nachhaltig guten und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen, was nicht nur wirtschaftliches Denken, sondern auch Haltung, Verantwortung und Innovationsbereitschaft verlangt." Unter diesen Aspekten hat er als wichtige anstehende Projekte die Konzentration des CO2-Ausstoßes sowie den weiteren Ausbau der Digitalisierung anvisiert.
Dass in Anbetracht der allgemeinen Lage die Rahmenbedingungen schwieriger geworden sind und die Herausforderungen für die Baugenossenschaft stark zugenommen haben, rief Oberts Vorgänger Peter Jacobs in Erinnerung. Nach seinen Worten beläuft sich der Bestand derzeit auf rund 1750 Wohneinheiten unterschiedlicher Größenordnung, etwa 1000 davon befinden sich im Pfaffengrund. Die Genossenschaft hat insgesamt rund 5000 Mitglieder. Die Nachfrage nach Wohnungen ist nach wie vor weitaus größer als das Angebot, obwohl die Baugenossenschaft die Mietpreise für Neuvermietungen ab dem 1. Januar dieses Jahres angesichts gestiegener Kosten leicht erhöhen musste.
Die Übergabe im Vorstand erfolgte in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat, betont dessen Vorsitzende Martina Gernold-Kunzler: "Wir sind überzeugt, dass das jetzige Vorstandsteam die Baugenossenschaft erfolgreich in die Zukunft führen wird und dabei stets auf die traditionellen Werte unserer Genossenschaft aufbaut. Wir arbeiten eng und gut zusammen, das wird sicher so bleiben."
Dies unterstreicht ebenfalls Thomas Obert, der sich auch in Zeiten mit schwierigen Rahmenbedingungen auf seine kommende Arbeit und die damit verbundenen Aufgaben freut. Steigende Bau- und Finanzierungskosten, zunehmende regulatorische Anforderungen, verschärfte energetische Standards sowie auch der Mangel an Fachkräften erschweren nach seinen Worten die energetische Sanierung des Bestands und Neubauprojekte; gleichzeitig wachse der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum weiter, insbesondere in den Städten. Neu Heidelberg habe jedoch eine gute Basis, um sich all diesen Herausforderungen zu stellen und er sei sicher, dass es gelingen werde, sie zu bewältigen.